Burg Zieverich

Die erste Erwähnung einer Adelsfamilie von Zieverich ist aus dem Jahr 1287 datiert. In dem nächsten Jahrhundert sind dann fünf Namen aus dieser Adelsfamilie bekannt – dann gibt es keine Überlieferungen mehr.

 

Zieverich besaß sogar schon im 16. Jahrhundert zwei Burgen. Die erste Burg (die untere Burg) existiert heute immer noch – hier ist jetzt ein Kinderheim untergebracht.

Burg Zieverich - das einst so prächtige Anwesen wurde, nachdem es fast ganz abbrannte, in einer schlichten Art wieder aufgebaut. 

 

 

Die heute nicht mehr existierende zweite Burg (obere Burg) ist anhand einer Zeichnung aus dem Jahr 1682 als ein rechteckiges Gebäude mit flankierendem Eckturm zu bezeichnen.

 

Da diese Burg als landtagsfähige Burg einzustufen ist, ist davon auszugehen, dass diese nicht unerheblich befestigt war. Ganz in ihrer Nähe befand sich auch die alte Mühle.

Die beiden Burgen im Jahr 1682

 

Diese Burg scheint schon früh im Besitz der Familie von Ahr gewesen zu sein, die ursprünglich aus Münstereifel stammte. Im 18. Jahrhundert wurde diese Burg abgebrochen – weitere Informationen gibt es hierzu nicht.

 

Die untere Burg

 Im 14. Jahrhundert ist die untere Burg Eigentum der Herren (später Freiherren) von Efferen. Auf Erbwegen

gelangte sie im 17. Jahrhundert an die Herren von Palant, dann im Jahr 1733 an die Familie Francken und wenige Jahrzehnte später an den Bürgermeister von Aachen Heinrich Joseph von Thimus. Er war es auch, der den Aachener Architekten Jakob

Couven in den 70er Jahren des 18. Jahrhunderts mit der Renovierung beauftragte. Ende des 19. Jahrhunderts erwarb Gottlieb von Langen die Burg, der sie dann wiederum 1896 durch die Architekten Emil Schreiter und Bernhard Below umbauen und erweitern ließ. Ein Schlosspark mit Weiher, ein Vollblutgestüt und eine Mühle ergänzten das Anwesen.

 

Die Kölner van-Gils-Stiftung kaufte 1952 die Burg und den dazu gehörenden Besitz, und unter der Leitung der Barmherzigen Schwestern des Ordens der Vinzentinerinnen wurde hier ein Waisenhaus eingerichtet.

 Burg Zieverich – erst nach einem Brand im Jahr 1956 erhielt sie ihr heutiges schlichtes Aussehen.

 

 

Im Jahr 1956 brannte ein großer Teil des Gebäudekomplexes ab. Erhalten blieb nur der kräftige Rundturm mit einem dreifach abgestuften Dach und den Schießscharten – Kunsthistoriker datieren diesen auf das 16. Jahrhundert. Die Schifferhaube ist dem 18. Jahrhundert zuzuordnen. Der an den Turm anschließende Rechteckbau gehörte zum alten Schloss und wurde nach dem Brand vereinfacht wieder aufgebaut.

Anstelle des barocken Mansardwalmdachs wurde ein einfaches Walmdach errichtet. Teile der einstigen Vorburg sind noch heute in einem straßenwärtigen Nebengebäude integriert. 1974 verließen die Schwestern die Burg, und das Kinderheim erhielt eine neue Heimleitung, die das Haus in eine moderne Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe verwandelte.

1989 wurde die Caritas Jugendhilfe GmbH (CJG) neuer Betriebsträger.